Jörg Dobrovich
Vernissage
Montag, 17. November 2003 19 Uhr
Öffnungszeiten
17. – 28. November 2003
Mittwoch bis Freitag, von 16 bis 19 Uhr
Sonstiges
zur Ausstellung spricht
Susanne Sterk-Hickel
Seelenspezialistin
Jörg Dobrovich ist ein Wanderer zwischen zwei Kulturen: nämlich der europäischen,von der er herkommt, und der mittelamerikanischen (México),die er im- mer wieder aufsucht.
Seine Malerei ist daher eine Synthese aus dieser Verbindung. Sichtbar werden in seinen Arbeiten: geheimnisvolle Landschaften, bevölkert von weiblichen Körperfragmenten, mythische Tiere,Glyphen und andere Zeichen aus der Unterwelt (dem Unbewußten), oder es erscheinen Fruchtbarkeitssymbole, oder Tropisches entfaltet sich explosiv.
Manchmal fallen auch Engel vom Himmel. Die Arbeiten sind keine Abbilder einer äußeren Realität, sondern solche persönlicher Mythologien und Metaphern.
"der Mythos vereinigt Sehnsucht und Verlangen in der fortdauernden Gegenwart. Mythen sind Darstellungsformen für Wunderbares und Unfaßbares. Mythos ist eine Anschauungsweise von Leben."
CARLOS FUENTES "der Gegenstand erweitert sich über seine Erscheinungsform hinaus durch unser Wissen um sein Inneres. Durch das Wissen,daß das Ding mehr ist,als seine Außenseite zu erkennen gibt.
" PAUL KLEE " der menschliche Körper ist dem kosmischen Prinzip unterworfen und ist selbst wieder unabdingbarer Teil zur Erhaltung des Kosmos, der in allen Fragmenten den Zustand höchster Ordnung erahnen läßt.
Chaos nämlich - denn wo Chaos herrscht ist Schöpfung nah.
CHRISTIAN KLOYBER Nov.2002
.Jörg Dobrovich ist ohne Zweifel ein pintor filomexicano, ein Begriff, eine Kategorie von Künstlern, wie er von Wolfgang Paalen 1959 geprägt wurde.
Damals, kurz vor Paalens Selbstmord, bestand der Plan einer großen Ausstellung der pintores filomexicanos - Jörg Dobrovich hätte dort ausgestellt, im Palacio de Bellas Artes. Kein Zweifel, so wie heute - gerade jetzt die Arbeiten von Wolfgang Paalen und Günther Gerzo im Museo Carrillo Gil in México Stadt ausgestellt sind. Hier in Wien Jörg Dobrovich - verbunden der mexikanischen Imagination.
México: hic et nunc. Wie andere Künstler auch, nimmt Jörg Dobrovich am Akt der Erschaffung unserer Welt teil, wie er in der Genesis der Neuen Welt - im Popol Vuh -beschrieben, wie im Text von Wolfgang Paalen XILONEN poetisch erfasst.
Der Künstler ermöglicht durch seine Kunst und ist verpflichtet, daß ein neuer Tag anbricht, die Sonne im Osten wiederkehrt,daß der Lauf der Zeit eingehalten wird, daß die Zähne der Kalendersteine ineinandergleiten, daß der Lauf der Venus, der Sonne, des Mondes miteinander in Harmonie stehen.
Im Prinzip des DYNATON (dt. das Mögliche) steht Jörg Dobrovich, und er ist ein Ermöglicher unserer Imagination: Der menschliche Torso und die damit verwachsene Welt, der Raum und die Zeit, sie sind die Opfer, die den neuen Tag ermöglichen, für uns und für sich selbst.
Der menschliche Körper ist dem kosmischen Prinzip unterworfen und ist selbst wieder unabdingbarer Teil zur Erhaltung des Kosmos, der in allen Fragmenten den Zustand höchster Ordnung erahnen lässt, Chaos nämlich - denn dort wo Chaos herrscht ist Schöpfung nah. Strengen wir alle unsere Dimensionen der Wahr- nehmung an, für diese Bilder.
Dr.Christian Kloyber Stiftung Isabel und Wolfgang Paalen /Tepoztlán