Harald Grünauer
Vernissage
Dienstag, 12. September 2006 19 Uhr
Öffnungszeiten
13. bis 30. september 2006
mittwoch bis freitag von 16 bis 19 uhr
Sonstiges
Mit seinen Arbeiten versucht sich Harald Grünauer mit Raum und Zeit auseinander zu setzen. Verbunden mit dem sozialen Raumgefüge der Menschen verarbeitet er fremde Orte gemeinsam mit Situationen, die zu verschiedenen Zeiten stattfinden, zu Bildgeschichten. Die Spiegelung dieser Zeitabfolgen soll für den Betrachter Humor, Ironie oder das Unheimliche im Kontext seiner Kunst spürbar machen. Grünauer beschäftigt sich in seinen Bildern mit der Darstellung von Natur, Raum, Zeit und ihren Dimensionen. Ziel hierbei ist es, geordnete Zeitabläufe mit Hilfe der körperlichen, physischen und psychischen Wahrnehmung zu simulieren und aufzulösen, sie als Zeitbogen unseres Lebens verbunden mit persönlichen Erinnerungen, Erfahrungen und Ereignissen deformiert wiederzugeben. Somit stellen die Arbeiten des Künstlers ein Raumzeitgefüge dar, festgehalten auf Papier und Leinwand. Zeichnungen und Skizzen dienen hierbei als wichtige Identitätsträger. Sie stehen autonom und bilden eine Art Vorstufe zur Malerei. Wiedergegeben werden eingefrorene Augenblicke, die uns die körperlichen, psychischen sowie physischen Wahrnehmungen unserer Umwelt simulieren. Collagenartig werden alltägliche Situationen mit alltäglichen Orten - wie dem Raum, der uns umgibt, der Zeit, die voranschreitet aber trotzdem stillzustehen scheint und dem Körper, der sich letztendlich in Zeit und Raum befindet - zusammengesetzt und subtil aus multiplen Blickwinkeln dreidimensional dargestellt. Bildelemente werden hierbei aus dem Internet ebenso entliehen wie aus dem näheren Umfeld. Grünauers Arbeit mit Linien und Farbe auf Leinwand generiert im übertragenen Sinn eine auf Basis der Webtechnik erstellte Struktur, eine Fläche von Strichen, wobei nicht wie sonst üblich alles unter einem Berg aus Farbe und Terpentin verschwindet, sondern im Gegenteil die Linien in den Vordergrund treten, gleich eines geknüpften Teppichs. Technik und Aufbau der Bilder bilden somit einen bedeutsamen Teil der Arbeit: Strukturen können zurückverfolgt werden, die Schraffur bleibt erkennbar, Zeitabfolgen werden dem Betrachter zugetragen. Als Abfolge von Sequenzen erscheinen die der Natur und unserer Umgebung entliehenen Objekte auf den Bildern vergrößert und dechiffriert. Der Mensch, seine Aufenthaltsorte und seine ideellen Standpunkte bilden hierbei das primäre Motiv des Künstlers. Das Materielle löst sich zwischen dem vermischten und verfremdet wiedergegebenen Ausgangs-Bildmaterial in den verschiedensten persönlichen Erinnerungen, Erfahrungen und Ereignissen auf. Somit wird eine Gegenwelt geschaffen, die in Form von Figurensilhouetten, Raumgefügen und Körpermaschinen in Versatzstücken präsentiert wird und die symbolische Frage aufwirft, was Realität ist und was Fiktion. @Dirk Thomas