" reale utopien "

Vernissage

Montag, 22. November 2010 19 Uhr

Öffnungszeiten

23. nov. bis 3. dezember 2010
mittwoch bis freitag 16:00 - 19:00 uhr
samstag und sonntag 11:00 - 16:00 uhr

oder nach vereinbarung unter
+431 597 50 39

Künstler

Michael Appelt · Reiner Riedler · Frank Robert

Sonstiges

fotografien von:
michael appelt, reiner riedler und frank robert

Mit ihren surrealen, manchmal unheimlichen Inszenierungen visualisieren die drei Fotokünstler emotionale Zustände und innere Bilder. Michael Appelt schuf mit „Ich und Ich und die Anderen“ Selbstportraits, auf denen er mit nahestehenden Menschen in nonverbale Kommunikation tritt. „Zeigt, was Ihr seid. Nicht, was Ihr gern wärt, und auch nicht, was Ihr sein müsstet. Zeigt einfach, was Ihr seid, befreit von jeglicher eigener seelischer Zensur.“ Anhand dieser Aufforderung entstanden Bilder zwischen Selbstdarstellung und Selbstenthüllung, die in einer Atmosphäre von Vertrauen, Wertschätzung und Authentizität Ängste und Hoffnungen sichtbar werden lassen und psychische Prozesse „herausschälen“. Für sein Projekt „Das gelesene Bild“ sammelt Reiner Riedler visuelle Phantasien, die bei der Lektüre von Autoren wie John Updike oder Thomas Glavinic vor seinem inneren Auge entstehen. „Ich ,lese Bilder und fotografiere im Kopf. Der virtuelle Abzug wird gespeichert und später als reale Fotografie umgesetzt.“ Bei der Verwirklichung der Szenen vermischt Riedler seine Faszination für die Bildhaftigkeit der Texte mit seiner eigenen Gedankenwelt und persönlichen Assoziationen, so dass mitunter auch völlig neue Bilder entstehen, die vom ursprünglichen Kontext weitgehend losgelöst sind. Frank Robert sucht in seiner Arbeit „Free Jazz“ nach einem zeitgenössischen Stilleben. Ein Atelier dient als Kulisse für ein „Theaterstück ohne Text“, in dem ohne Vorgaben alles erlaubt ist, was zu einem glaubhaften und echtem Bild führt. Der Weg dahin ist selten planbar. Nach einem Prozess des freien „Sammeln und Erfindens“ entstehen in langen Konzentrationsphasen Aufbauten, die Robert schließlich wieder mit spontanen Intuitionen kreuzt. Das Ergebnis sind für ihn „Rohformen einer Metapher“, ohne klare Beschreibung eines Sujets, die gerade deshalb dem Berachter einen völlig freien Blick ermöglichen – wie „Töne auf einem Notenblatt, die kurze Momente vom Spiel des Lebens erzählen“.